Wozu ist Prophylaxe gut?
„Therapie ohne Prophylaxe ist eigentlich ein Kunstfehler!“
Möchten Sie Ihre Zähne ein Leben lang behalten? Legen Sie Wert auf ein strahlend gepflegtes Lächeln? Dann sind Sie in unserer Prophylaxe-Abteilung sicherlich gut aufgehoben.
Extra geschulte und professionell arbeitende Mitarbeiterinnen helfen Ihnen mit modernster Technik Ihre Zahngesundheit zu erhalten. Am Anfang steht die Erstellung Ihres individuellen Schutzkonzeptes. Grundlage ist die Ermittlung Ihres individuellen Karies- und Parodontitisrisikos. Unsere Prophylaxe-Mitarbeiterinnen zeigen Ihnen, wie Sie am effektivsten mit Zahnbürste, Zahnseide, Interdentalbürstchen und Co. umgehen. Sie reinigen Ihre Zähne dort, wo Sie selbst gar nicht hinkommen können.
Harte und weiche Beläge werden bis unterhalb des Zahnfleischrandes entfernt. Zahnfleischtaschen werden ausgespült und desinfiziert. Verfärbungen durch Kaffee, Tee usw. verschwinden. Ihre Zähne werden poliert, damit Beläge nicht so gut haften bleiben können. Abschließend werden die Zähne mit Schutzsubstanzen gehärtet und die Zahl der Bakterien deutlich minimiert.
Die Prophylaxe ist Tätigkeitsschwerpunkt in unserer Praxis. Wir setzen eine von Hochschulprofessoren und der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie entwickelte und empfohlene Software ein, mit der wir nach neusten, gesicherten, wissenschaftlichen Erkenntnissen ein auf Ihre Bedürfnisse abgestimmtes Proyphylaxe-Konzept erstellen können.
Unser Prophylaxe-Team besteht aus qualifizierten Mitarbeitern, die permanent durch umfangreiche Schulungen ausgebildet werden.
Prophylaxe ist die Zukunft – Reparaturmedizin die Vergangenheit.
Um es mal vorwegzunehmen. Eine Prophylaxe, die lediglich aus einer professionellen Zahnreinigung besteht hat keinen Nutzen für den Patienten. Schon nach wenigen Tagen ist die Situation im Mund wieder die gleiche wie vorher. Die Kunst des zahnärztlichen Teams besteht darin, den Patienten über den Zeitraum von vielen Jahren immer wieder neu zu motivieren, zu begeistern und ihm hilfreich zur Seite zu stehen.
Gern möchten wir Ihnen die Zusammenhänge genauer erklären:
In früheren Generationen galten Karies und Parodontose ( neuer, richtiger Begriff: Parodontitis ) als unvermeidbare Erkrankungen, die früher oder später zu Zahnverlust führen. Heute weiß man, dass Zahnverlust durch Parodontitis oder Karies keinesfalls ein notwendiges Übel ist, sondern gezielt vermieden werden kann.
Ihr Beitrag
Sie leisten als Patient Ihren Beitrag durch die richtige häusliche Mundhygiene und gesunde Ernährung. Dennoch können noch Beläge besonders in den Zahnzwischenräumen, in den Grübchen der Zähne, unter Brückengliedern und in den tieferen Zahnfleischtaschen verbleiben. Das Gebiss hat viele schwer zugängliche Nischen und Zwischenräume. Diese Beläge, auch Plaque genannt, sind die Hauptursache für Karies und Parodontitis. Wird die bakterielle Plaque nicht entfernt so wächst sie weiter in den Zahnfleischrand (in die Zahnfleischfurche). Auf der Wurzeloberfläche des Zahns verhärtet sich dann die Plaque zu Zahnstein, der eine raue Oberfläche aufweist, auf der sich die Bakterien noch leichter ansiedeln können. Weiterhin baut sich der Knochen allmählich ab, wodurch der Zahn nach und nach seinen Halt im Knochen verliert. In diesem Stadium hat sich die Zahnfleischentzündung zu einer Parodontitis entwickelt. Dies ist ein langsamer Prozess und er geht oftmals völlig unbemerkt und ohne Schmerzen von statten. Mit der Zeit verliert der Zahn immer mehr seinen Halt und im schlimmsten Fall kommt es sogar zum Zahnverlust. Ebenso kann es zu immer wiederkehrenden schmerzhaften Entzündungen in den nun tiefen Zahnfleischtaschen kommen.
Wie können wir Ihnen helfen?
Es ist sinnvoll die Mundhygiene regelmäßig kontrollieren zu lassen. Falsche Zahnpflege ist neben ungünstiger Ernährung die Hauptursache der beiden Krankheiten Karies und Parodontitis. Unsere Prophylaxemitarbeiterinnen nennen wir gerne auch Mundhygienetrainerinen. Wir vergleichen sie gern mit den Trainern im Fitnessstudio. Würden Sie Ihre Übungen im Fitness-Studio ohne Anleitungen machen, würden sich Ihre Rückenschmerzen etc. wohl eher verschlechtern statt verbessern. So sieht es auch bei der Mundhygiene aus. Wir behandeln jeden Tag Zahndefekte, die durch falsches und zu häufiges Zähneputzen entstanden sind, sogenannte Putzdefekte. Ebenso behandeln wir täglich Zahnschäden an Stellen, wo schon lange keine Zahnbürste mehr vorbeigeschaut hat, hauptsächlich in den Zahnzwischenräumen. Es ist unlogisch in Bereichen in denen die natürliche Selbstreinigung durch Lippe, Zunge und das Zerkleinern von Speisen ohnehin schon etwas bewirkt ganz viel zu Putzen und in den, oder einigen Zahnzwischenräumen gar nicht. Aber genau das sehen wir jeden Tag. In den Prophylaxesitzungen spüren wir die problematischen Stellen auf. Zahnzwischenräume in denen seit längerer Zeit Zahnbeläge anhaften bluten in aller Regel, wenn man das Zahnfleisch hier nur leicht berührt. Zahnbereiche, die zu viel und falsch geputzt wurden weisen Rillen oder keilförmige Defekte auf und sind manchmal schmerzempfindlich auf Kältereize. Das Ergebnis besprechen wir mit Ihnen. Sie bekommen einen Plan mit nach Hause, auf dem die problematischen Bereiche notiert sind und die richtige Größe der benötigten Zahnzwischenraumbürste angegeben ist.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Vermeidung von Karies. Auch hier hilft unsere Prophylaxe. Zum einen durch ausführliche Aufklärung über die Entstehung von Karies (hier klicken um mehr zu lesen). Zum anderen durch Maßnahmen zur Reduzierung der Kariesbakterien und zur Verbesserung der Mineralisierung des Zahnschmelzes. Nicht zuletzt minimiert auch das Entfernen der Beläge und die mundhygieneaufklärung das Kariesrisiko.
Allerdings ist Karies im Wesentlichen eine Fehlernährungskrankheit. Aber auch bestimmte Rahmenbedingungen erhöhen die Anfälligkeit für Karies. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche und ältere Patienten. Wenn Sie mehr erfahren möchten lesen sie hier:
Prophylaxe bei Kindern und Jugendlichen
Prophylaxe bei älteren Patienten
Prophylaxe bei Sportlern
Wie entsteht Karies?
Abstand zwischen den Prophylaxesitzungen
Der optimale Abstand zwischen den Prophylaxesitzungen richtet sich nach Ihren individuellen Gegebenheiten. Im Regelfall gilt ein Abstand von 3 – 6 Monaten als ausreichend. Ein längerer Abstand hat nur noch eine kosmetische Bedeutung. Ein entscheidender Faktor für den Abstand zwischen den Sitzungen ist natürlich Ihre häusliche Mundhygiene, die in Ergänzung zur professionellen Vorsorge durch unsere Prophylaxehelferinnen durchgeführt werden muss.
Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, daß die regelmäßige Prophylaxebehandlung in der Zahnarztpraxis eine der effektivsten Methoden zum Schutz vor den Volkskrankheiten Karies und Parodontitis ist. Patienten, die alle 2 bis 3 Monate an einer regelmäßigen Prophylaxesitzung teilgenommen haben, zeigten auch nach 6 Jahren keine neuen Anzeichen von Karies oder Parodontitis. Die gründliche und vor allem regelmäßige Zahnreinigung ist aus zahnmedizinischer Sicht die wichtigste Vorsorge für den Erhalt gesunder Zähne.
Eine schwedische Studie über 30 Jahre zeigt eindrucksvoll die Karies reduzierende Wirkung der professionellen Zahnreinigung.
1972 wurden am Institut von Prof. Per Axelsson 550 Patienten rekrutiert, bei allen die Zähne saniert und anschließend in 2 Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe als Kontrollgruppe absolvierte lediglich die Routinekontrolle beim Zahnarzt, während die andere Patientengruppe regelmäßige professionelle Zahnreinigungen (anfänglich sechs pro Jahr) erhielten. Später wurde die Anzahl dieser Prophylaxesitzungen individuell risikogerecht reduziert. Nach sechs Jahren waren die Resultate eindeutig: Die Patienten ohne Zahnreinigung hatten durchschnittlich 14 neue kariöse Zähne, die andere Gruppe nur 0,2! Danach entschied Prof. Axelsson, die Kontrollgruppe aufzulösen und auch diesen Patienten die Vorteile der Individualprophylaxe anzubieten.
Im Jahr 2002 erfolgte eine Nachuntersuchung von verbliebenen Teilnehmern der Studie und das Ergebnis war beeindruckend: Hatten 1972 alle Teilnehmer dieser Studie im Schnitt 25,8 Zähne, so verfügten sie 30 Jahre später immer noch über 25,1 Zähne – also verloren sie in 30 Jahren gerade einmal 0,7 Zähne! Zahnverlust ist also kein Schicksal!
Die Ergebnisse der Langzeit-Studie von Per Axelsson können hier bestellt werden:
Was sagt Stiftung Warentest?
Lesen Sie auch die folgenden Empfehlungen der Stiftung Warentest aus dem Jahrbuch „Zähne“ (2003):
„Wer Wert auf intakte Zähne und gesundes Zahnfleisch legt, kommt um die professionelle Vorbeugung (Prophylaxe) nicht herum. Diese professionelle Mundhygiene ist absolut zu empfehlen. Gesunde Patienten sollten sich dem ein- bis zweimal pro Jahr unterziehen, Patienten mit tiefen, schwer zu pflegenden Taschen eher drei- bis viermal jährlich. Patienten, die diese Leistung regelmäßig in Anspruch nehmen, haben gesündere Zähne als jene, die sich nur auf die eigenen Reinigungskünste verlassen. Sie ersparen sich oft Kronen, Implantate und Zahnfleischoperationen.“