Eine Schwangerschaft ist eine großartige Erfahrung
Aber sie ist für die werdende Mutter aus zahnmedizinischer Sicht nicht ohne Risiko: Durch die hormonelle Umstellung des Körpers werden Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) entscheidend begünstigt.
Aufgrund der hormonellen Veränderungen kommt es während der Schwangerschaft zu einer Auflockerung der Mundschleimhaut. Aggressive Bakterien haben jetzt leichtes Spiel, da das Zahnfleisch insgesamt anfälliger für Erkrankungen ist. Entzündet sich das Zahnfleisch, spricht man von einer sogenannten Schwangerschaftsgingivitis, bei der auch Zahnfleischbluten auftreten kann. Die Gifte der Bakterien belasten zusätzlich den Körper.
Eine Schwangerschaftsgingivitis muss zahnärztlich behandelt werden, damit sich aus ihr nicht eine Parodontitis entwickelt, bei der der gesamte Zahnhalteapparat entzündet ist. Zudem steht Parodontitis im Verdacht, das Risiko für Frühgeburten zu erhöhen.
Gerade weil Ihr Zahnfleisch auf bakterielle Zahnbeläge jetzt empfindlicher reagiert als sonst, sollten sie die Mundhygiene besonders sorgfältig betreiben. Benutzen sie bei – hormonell bedingt- geschwollenem Zahnfleisch besser eine weiche Zahnbürste.
Gönnen Sie sich, wenn möglich, in diesen Monaten öfter als sonst eine professionelle Zahnreinigung/ Individualprophylaxe beim Zahnarzt. So können versteckte und schwer erreichbare Zahnbeläge sorgfältig entfernt werden.
Wenn Sie während der Schwangerschaft erbrechen müssen, sollten Sie nicht sofort die Zähne putzen: Ihr Zahnschmelz ist durch die Magensäure aufgeraut und empfindlich. Besser ist es, wenn Sie Ihren Mund mit einer fluoridhaltigen Mundspülung ausspülen und 20 Min. bis zum Zähneputzen warten.
Notwendige Zahnbehandlungen müssen auch in der Schwangerschaft durchgeführt werden. Unfangreichere, nicht akut notwendige Behandlungen sollten Sie sicherheitshalber auf die Zeit nach der Entbindung verschieben.
Wir empfehlen Ihnen deshalb, sich während der Schwangerschaft alle drei Monate prophylaktisch bei uns untersuchen zu lassen. So werden krankhafte Veränderungen an Zähnen und Zahnfleisch frühzeitig erkannt. Und Karies-Notfallbehandlungen vermieden.
Die Vorbeugung für ihr Kind beginnt schon bei der werdenden Mutter. Wenn Kinder auf die Welt kommen, ist ihre Mundhöhle noch nicht mit Karies verursachenden Keimen besiedelt. Sie wird erst später damit infiziert, am häufigsten über die Mutter (Küsse, Ablecken des Löffels beim Füttern, etc.). Kariesprophylaxe bei werdenden Müttern ist daher sinnvoll, um die Anzahl von Kariesbakterien und damit das Risiko der Keimübertragung auf das Kind zu senken.