Einsatzmöglichkeiten von Implantaten – für welche Zahnsituationen sind sie geeignet?
Fehlende Zähne sollten in jedem Fall ersetzt werden. Egal, ob sie durch einen Zahnunfall, durch Karies oder eine Parodontitis (Zahnbettentzündung) verlorengegangen sind bzw. entfernt werden mussten.
Andernfalls können die übrigen Zähne und der gesamte Biss in Mitleidenschaft gezogen werden. Beispielsweise schieben sich benachbarte Zähne in die entstandene Lücke hinein und der gegenüber liegende Zahn im Ober- bzw. Unterkiefer wächst im Laufe der Zeit heraus, weil der nötige Gegendruck durch seinen Gegenzahn (Antagonisten) fehlt.
Implantate eignen sich grundsätzlich in allen Fällen des Zahnverlustes:
- zum Ersatz eines Einzelzahns (Einzelzahnlücke)
- zum Ersatz mehrerer Zähne nebeneinander (Schaltlücke)
- zum Ersatz der Seitenzähne (Freiendlücke)
- zur Versorgung des zahnlosen Kiefers
- Ersatz eines Einzelzahnes
Wird eine einzelne Zahnlücke mit herkömmlichem Zahnersatz wie einer Brücke geschlossen, müssen gesunde Nachbarzähne als Brückenpfeiler genutzt und damit beschädigt werden: Sie werden beschliffen und überkront. Nicht so bei Implantaten: Jeder einzelne Zahn kann ersetzt werden, ohne einen Nachbarzahn zu schädigen.
- Ersatz mehrerer Zähne nebeneinander
Fehlen mehrere Zähne nebeneinander, bietet die Implantatbehandlung zwei Möglichkeiten: Entweder kann die Lücke mit implantatgetragenen Einzelkronen, also einzeln verankerten künstlichen Zähnen, geschlossen werden oder mit einer implantatgetragenen Brücke. Dabei ist zu beachten, dass die Implantate nicht überbelastet werden, da es sonst zu einem Knochenabbau oder Implantatbruch kommt.
Ab einer bestimmten Anzahl nebeneinander fehlender Zähne, oder bei einer geringeren Knochenhöhe ist eine Brücke aus Stabilitätsgründen nicht sinnvoll.
- Ersatz der Seitenzähne (Freiendlücke)
Gerade bei so genannten „Freiendlücken“, also fehlenden Backenzähnen am hinteren Ende einer Zahnreihe, bietet sich oftmals implantatgetragener Zahnersatz an. Hiermit kann ein herausnehmbare Zahnersatz vermieden werden.
Herausnehmbarer Zahnersatz hat folgende Nachteile:
- belastet die Haltezähne
- ist in der Regel nach ca. 10 – 12 Jahren erneuerungsbedürftig
- ist reparaturanfällig
- beeinträchtigt oft die Lebensqualität
- meistens schlechtere Ästhetik
- hat einen wesentlich schlechteren Kaukomfort ( die Kaukräfte werden vom Zahnfleisch und Kieferknochen aufgenommen, anstatt von Zahnwurzeln (Implantate sind künstliche Zahnwurzeln)
- Versorgung des zahnlosen Kiefers
Viele Prothesenträger klagen über den schlechten Sitz und schmerzhafte Druckstellen. Haftmittel oder mechanische Hilfen lösen diese Probleme nicht dauerhaft und zufriedenstellend. Im Laufe der Jahre verschlechtert sich die Situation zunehmend, da der Kieferknochen durch die Zahnlosigkeit mehr und mehr einfällt. Was nicht gebraucht wird, verkümmert. Durch den Druck der Prothesen auf den Kieferknochen beschleunigt sich der Kieferknochenschwund noch zusätzlich. Implantate schaffen Abhilfe, abhängig von Ihren Voraussetzungen und Wünschen. So kann der Tragekomfort durch Implantate erheblich gesteigert werden bis hin zu einem rein auf künstlichen Wurzeln getragenen festen nicht herausnehmbaren Zahnersatz. Dieser Zahnersatz ist nahezu nicht von natürlichen Zähnen zu unterscheiden.
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